MINT-Sonderpreis: THG-Kings – Schach-AG und -turniere
Der Kontakt und Austausch mit Gleichaltrigen in anderen Ländern ist für Jugendliche oft eine wertvolle und prägende Erfahrung, manchmal auch der Auftakt für neuartiges Engagement in der Heimat.
Während eines Auslandsjahres in den USA stieß der Schüler Mathis Schimmel auf ein schuleigenes Schachteam. In diesem Kreis lernte er nicht nur das Schachspielen kennen, sondern auch junge Menschen mit gleichen Interessen. Die gemeinsamen Trainingsnachmittage, Turniere und Busfahrten zu den Veranstaltungsorten schweißten zusammen und erleichterten es dem Neuen wesentlich, sich in der Gruppe und der anfänglichen Fremde einzuleben.
Die positiven Erinnerungen und die Erkenntnis, welches Zugehörigkeitsgefühl ein solches Angebot entstehen lassen kann, brachte der Schüler nach Deutschland mit.
Er stellte fest, dass viele seiner Mitschülerinnen und Mitschüler ebenfalls großes Interesse an Schach hatten, in Ermangelung einer AG aber allerhöchstens zu Hause spielten. Ungenutztes Potenzial also, dass die Motivation lieferte, die Schach-AG „THG Kings“ zu gründen. Seither treffen sich dort Schülerinnen und Schüler, messen sich in Turnieren und lernen dazu – theoretisch wie praktisch.
Auch werden immer wieder Wettkämpfe gegen die Mannschaften anderer Schulen ausgetragen, welche die Gruppe komplett eigenständig organisiert und im Vorfeld über Schul-Durchsagen, Flyer und Plakate bewirbt.
Darüber hinaus finden Einzelturniere an der eigenen Schule statt, die für alle Schülerinnen und Schüler geöffnet sind und weitere Jugendliche für Schach begeistern sollen. So, wie es bei den bis zu 25 Spielerinnen und Spielern aus allen Klassenstufen, die regelmäßig an der AG teilnehmen, schon gelungen ist.
Auch die Nachfolge von Mathis Schimmel ist durch die Teilnahme mehrerer Generationen geklärt: Die „THG Kings“ spielen also weiter – und gewinnen allein durch ihre Gemeinschaft.
Statement der Jury:
„Die Gründung des Projektes in Eigeninitiative eines einzelnen Schülers und die Entwicklung zu einem festen, selbstorganisierten Projekt mit vielen anderen teilnehmenden Schülerinnen und Schülern hat uns sehr überzeugt. Die Idee, Wissen weiterzugeben, voneinander zu lernen, gemeinsam etwas Neues auszuprobieren und so ein attraktives Angebot von Jugendlichen für Jugendliche zu schaffen, ist in diesem Fall nachhaltig umgesetzt worden und eröffnet einen Weg in die Welt des Schachs.“
Clara Springer, natec e. V.