3. Preis: Radikal Lokal

 

Die Corona-Pandemie war für viele ein großer Einschnitt. Sie traf vor allen Dingen diejenigen hart, die gerade ihren Platz in der Kulturszene finden wollten. Für mehr als zwei Jahre waren Veranstaltungen entweder gar nicht möglich oder mit erheblichem (finanziellen) Mehraufwand verbunden. „Radikal Lokal“ gab verschiedenen jungen Menschen und Gewerken in dieser Zeit eine Perspektive.
Das übergeordnete Ziel des Projektes rund um die Jugendredaktion von Radio free FM war es, das kulturelle Angebot im Großraum Ulm zu erweitern. Außerdem sollten alle Mitwirkenden die Aufgaben und Herausforderungen der Veranstaltungsorganisation kennenlernen und im Umgang damit geschult werden.

Schon der erste Impuls dazu, in der Krise sowohl Künstlerinnen und Künstlern als auch Veranstaltungsorten in der Region unter die Arme zu greifen, ging von Jugendlichen aus. Bei der Umsetzung von zwölf Live-Konzerten, die auch im Radio übertragen wurden, achteten sie speziell darauf, jene Einrichtungen einzubeziehen, die bisher nicht von Unterstützungsmaßnahmen der Politik profitieren oder sie gar nicht erst beantragen konnten.
Auch die Acts wurden sorgfältig ausgewählt: Unter ihnen befanden sich neben aufstrebenden jungen auch bereits bekannte Acts und Sound-Artists, die gemeinsam eine möglichst große musikalische Bandbreite abdeckten. Zu weiterer Diversität trug eine Frauenbeteiligung von mehr als 50 % bei, auf die man sich vorab festgelegt hatte.


Dank einer Kooperation konnten alle Gigs zusätzlich zur Übertragung im Lokalradio auch als Video- und/oder  Tonmitschnitte für einen Abruf ondemand veröffentlicht werden. Ebenso breit aufgestellt war die Promophase, welche die Konzertreihe mit Social-Media-Postings, Plakaten und Radiowerbung begleitete.

„Radikal Lokal“ bedeutete für alle Beteiligten einen großen Gewinn: Interessierte Jugendliche konnten bei der Realisierung der Events wertvolle Erfahrungen im Hinblick auf Koordination und Kommunikation machen. Und unterschiedlichste Künstlerinnen und Künstler bekamen endlich (wieder) eine Plattform, um aufzutreten. Ein Projekt, das deutlich macht, dass nicht die Größe einer Bühne entscheidend ist, sondern ihre Existenz.

 

Statement der Jury:

 

„Die Vielschichtigkeit und Größe des Projektes hat uns besonders überzeugt. Angefangen bei der Einbindung der Jugendlichen unter anderem in der Planung, der Mitorganisation und der Durchführung. Durch die überlegte Auswahl der vielen lokalen Musikacts in Kombination mit den ausgewählten Veranstaltungsflächen wurde so nicht nur ein Projekt umgesetzt, was für die Jugendlichen einen Erfahrungswert birgt, sondern auch gesellschaftsrelevante Themen angeht.“

Clara Springer, natec e. V.