Preis der Jury: Workshops For girls only – Musik meets MINT

 

Eigene Aufnahme machen mit Keyboard, Gitarre oder Stimme. Das Ganze samplen, filtern, mixen und am Ende erleben, wie man die eigene Stimme am PC
verändern kann – gerade das war für viele Mädchen, die am Workshop „For girls only – Musik meets MINT“ des Württembergischen Vereins Deutscher Ingenieure Stuttgart (VDI) teilgenommen haben, sehr spannend.

Der Workshop wurde konzipiert, um Mädchen mit
musischem Interesse miteinander zu connecten. Um sie über das Thema Sounddesign spielerisch und kreativ an Technik sowie an das Thema MINT heranzuführen und sie in ihren Fähigkeiten zu fördern.
„MINT“, das heißt ausgeschrieben: „Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik“. Meint also Fachbereiche, in denen Frauen noch immer unterrepräsentiert sind. Und genau dem wollten die Projektleiterinnen und Projektleiter von „For girls only – Musik meets MINT“ entgegenwirken.

Um an technische Themen herangeführt zu werden und nachhaltig zu erkennen, wie viel Spaß Technik machen kann, komponierten die Mädchen mithilfe einer digitalen Audio Workstation eigene Musikstücke. Und wurden in diesem Zusammenhang an Grundlagen der Physik herangeführt – denn MINT bedeutet nicht nur „Mathe pauken“, sondern eben auch die kreative Anwendung von Schulthemen im Alltag. Die Teilnehmerinnen lernten die Grundbegriffe sowie den Umgang mit der Software „GarageBand“ – ein Programm zur Musikproduktion, das als besonders benutzerfreundlich, schnell und einfach gilt, und somit die perfekte Wahl ist, um eigene Stücke zu komponieren.

Bei der Arbeit sahen die teilnehmenden Mädchen ganz konkret, wie das physikalisch erzeugte Audiosignal in Schwingungen aufgezeichnet wurde. Sie konnten die aufgenommenen Stücke mit Effekten und Klängen bearbeiten und am Ende ein überraschendes Gesamtkunstwerk erzeugen – und das alles nicht nur mit Unterstützung der Workshopleitungen, sondern vor allem in Teamarbeit.
Denn die Gruppenarbeit, das gemeinsame Lernen und die gegenseitige Unterstützung, war innerhalb des Projektes eine der obersten Prioritäten und demnach essenziell. Gut so – denn „neue Leute kennenzulernen“ wurde von teilnehmenden Mädchen als besonders wertvoller Nebeneffekt der Workshops benannt.
In kleinen Gruppen von vier bis sechs Mädchen entschieden die Teilnehmerinnen gemeinsam, was sie musikalisch programmieren wollten. Dabei konnten sie zwischen zahlreichen Elementen auswählen – ob Rap, Gesangs-Sequenz, gesprochenes Wort oder gespieltes Stück auf einem Instrument, alles konnte Teil des eigenen Remixes werden.
Gemeinsam motivierten die Mädchen sich gegenseitig, falsches Schamgefühl abzulegen und das anfängliche Zögern, ins Mikrofon zu sprechen, zu singen oder gar zu rappen, zu überwinden. Gemeinsam gingen sie über eigene Grenzen hinaus und produzierten fantastische Ergebnisse.

Auch das Projekt als Ganzes war ein voller Erfolg: Jede einzelne Gruppe war schlussendlich in der Lage, die technischen Voraussetzungen zu erlernen, um ein eigenes und individuelles Musikstück zu komponieren.
In Zukunft wird das Projekt als Teil des „Girls Digital Camps“ weiterleben, immer noch mit dem Ziel, bei den Mädchen ein dauerhaftes Interesse an technischen Themenbereichen zu wecken.

 

Statement der Jury:

„Dieses Projekt für die jungen Mädchen zeigt auf besondere Art und Weise, wie Musik mit Naturwissenschaft verbunden werden kann. Besonders MINT-Fächer sollten bei Mädchen stärker gefördert werden, weshalb wir gespannt sind, wie sich dieses Thema weiterhin entwickeln wird! Diesem ganz besonderen Projekt wünsche ich viel Erfolg und hoffe, dass die eingebundenen jungen Mädchen das Interesse an den MINT-Fächern beibehalten!“
Jana Freis, Dachverband der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg e. V.