1. Preis: Spendenaktion „Alle können helfen“

 

Die Grundidee des Projektes ist simpel: Menschen in Not helfen. Die Bilder aus der Ukraine, die seit dem Angriff Russlands am 24. Februar die Medien fluten, schockierten die Welt und machten uns alle fassungs- und hilflos. Denn was kann man tun, um den Krieg in der Ukraine zu beenden? Die Antwort: Wahrscheinlich nichts. Aber tatenlos zusehen muss man trotzdem nicht. Das beweisen die Kinder und Jugendlichen der SMV der Gemeinschaftsschule Neubulach eindrücklich mit ihrem Projekt „Alle können helfen“. Ihre Motivation? Ganz einfach: „Wir konnten nicht tatenlos zusehen, während Hunderttausende aus der Ukraine fliehen oder im eigenen Land zu Opfern der russischen Angriffe werden.“
Innerhalb weniger Tage haben die Kinder und Jugendlichen eine Projektgruppe aus dem Nichts erschaffen, während ihrer Schulferien trafen sie sich, motivierten weitere Mitglieder, trommelten Helfende zusammen, suchten selbstständig eine regionale Organisation, die Hilfstransporte in die Ukraine durchführt und fanden mit dem „Lions Club“ geeignete Unterstützung.
So haben die Schülerinnen und Schüler trotz ihrer begrenzten Größe und Ressourcen eine starke Gemeinschaft begründet. Alles unter dem Motto: Wenn jede und jeder etwas beiträgt, können wir etwas Großes bewirken.
Um auch jede und jeden zu erreichen und um Hilfe zu bitten, nutzten die Kinder und Jugendlichen alle Möglichkeiten, das Projekt bekannt zu machen. Sie gestalteten, druckten und verteilten Flyer und starteten eine Social-Media-Kampagne, welche unter anderem über die Kanäle der Gemeinschaftsschule Neubulach, aber auch über die jeweiligen privaten Accounts der Beteiligten lief.


Durch ihren Einsatz erreichte die Projektgruppe einerseits zahlreiche Menschen aus verschiedenen Gemeinden, die großes Mitgefühl für die Betroffenen des Krieges in unserer europäischen Nachbarschaft zeigten und gerne helfen wollten. Andererseits überzeugten die Kinder und Jugendlichen auch Unternehmen wie die Schwarzwald-Tierklinik oder das Spielwarengeschäft Glückspilz, und veranlassten diese dazu, zur Spendenaktion beizutragen. Innerhalb von nur zwei Tagen kamen ca. 200 Umzugskartons zusammen – gefüllt mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Decken, Schlafsäcken, Verbandsmaterial, Spielsachen usw. Dankbar konnten die Schülerinnen und Schüler die Effektivität ihrer Idee beweisen und allen zeigen, was man gemeinsam erreichen kann, wenn man nur anfängt, etwas zu tun.
Da die riesige Menge an gesammelten Spenden alle Erwartungen und Transportkapazitäten sprengte, organisierte die Projektgruppe selbstständig einen kostenfreien Transporter bei der lokalen Spedition Schwenker. Damit konnten alle Pakete schnell und sicher bis zum Versandsammelpunkt nach Karlsruhe befördert werden.
Das Team machte durch dieses Projekt großartige Erfahrungen und erlebte, dass in Sprüchen wie „Gemeinsam erreichen wir mehr!“ tatsächlich Wahrheit steckt. Das Projekt bewies für sie außerdem, dass der Spalt innerhalb unserer Gesellschaft bei Weitem nicht so groß ist, wie er oft dargestellt wird.


Der Erfolg motiviert das Team, auch in Zukunft ähnliche Projekte durchzuführen. Und unabhängig davon wird die gegenwärtige Hilfsaktion weiter ausgeweitet. Die Gruppe hat bereits weitere Aktionen gestartet, um mehr Material und Geld zu sammeln. So verkaufen die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel selbstgestaltete Ukraine-Einkaufschips, die sie mit einem von der Schule gestellten 3D-Drucker erstellen. Auch das Preisgeld, dass die Gruppe dieses Jahr beim Jugendbildungspreis gewinnt, wird laut eigener Aussage direkt und vollständig an die Zivilbevölkerung der Ukraine weitergegeben.

 

Statement der Jury:

„Bei diesem Projekt geht es um Menschenleben und darum, diese zu retten. Das ist in keinem anderen Projekt gegeben. Auch das Preisgeld wird an die Opfer des Krieges gespendet, für etwas Besseres kann man keinen Preis vergeben. Das Projekt ist deshalb so besonders, weil die Initiative und die Umsetzung komplett von den Schülerinnen und Schülern stammt, und dies in sehr kurzer Zeit erfolgte.“
Christoph Mocken, Jugendpresse BW